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Schloss Ribbeck. Ein kulturhistorisches Denkmal als touristisches Zentrum einer Region

Broschüre zum "Tag des offenen Denkmals 2006"

(PDF-Format - 25 MB)

Ende 2004 wurde das seit 1959 als Seniorenpflegeheim genutzte Schloss Ribbeck mit seiner Gesamtgröße von 6.660qm frei gezogen. Die beabsichtigte Veräusserung der Immobilie, ca. 15 km von Nauen, an der B 5 gelegen, sollte für den Landkreis Havelland mindestens den Verkehrswert erzielen. Das zu sanierende Baudenkmal sollte wenigstens teilweise der Öffentlichkeit zugänglich sein und mit seinem neuen Nutzungskonzept einen wesentlichen Beitrag zu künftigen wirtschaftlichen Entwicklung der bislang strukturschwachen Region leisten. Das Veräusserungsverfahren scheiterte jedoch.

Auf Grund der zentralen Bedeutung des Schlosses für die Dorf - und Kreisentwicklung, der Eigentümerstellung der Landkreisverwaltung sowie seiner kulturellen Verpflichtung, beschloss der Kreistag im November 2005, Schloss Ribbeck in eigener Trägerschaft denkmalgerecht zu sanieren, dort ein touristisches Zentrum mit kultureller Nutzung einzurichten und es durch eine Betreibergesellschaft wirtschaftlich zu vermarkten. Eingebettet in die Aktivitäten der örtlichen Akteure, etwa die der Familie von Ribbeck.

Kultur im Tourismus boomt in Deutschland und Europa. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen. Gerade die Vielzahl kultureller Angebote der Gemeinden, Städte und Regionen stärkt langfristig Brandenburg als Kulturreiseziel. In den letzten Jahren hat sich der Kulturtourismus in Brandenburg durch das hohe Engagement von Kulturveranstaltern und Touristikern überdurchschnittlich entwickelt. Dennoch gibt es noch erhebliches Entwicklungspotential, das es in allen Brandenburger Regionen gezielt zu erschließen gilt. Bereits 7 % der Brandenburger Gäste sind Kulturreisende, die gezielt eine Kultureinrichtung bzw. einen Event besuchen. Das ist auch im bundesweiten Vergleich ein hoher Wert; dieser liegt bei ca. 4,8 %. Das Kulturreiseland Brandenburg zeichnet sich auch dadurch aus, dass kulturhistorisch herausragende Stätten auch im ländlichen Raum anzutreffen sind. Hierzu gehört Ribbeck, Ortsteil der Stadt Nauen im Landkreis Havelland.
Als Chronist und Kritiker des bürgerlichen 19. Jhds. war Theodor Fontane, der Dichter der "Birnbaumballade" und der "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" "am liebsten ohne vorgeschriebene Marschroute, ganz nach Lust und Laune" durch die Mark gezogen und hatte sie reicher, als er zu hoffen gewagt gefunden, hatte "alles mit einem breiten historischen Stempel" angetroffen.

Seine Wanderungen behandeln in unterschiedlicher Ausführlichkeit auch eine Vielzahl von Orten des heutigen Landkreises Havelland, erzählen von seiner Geschichte ebenso wie von Bauwerken, Flora und Fauna sowie Geheimnissen einer Region, die heute erneut zu besuchen, Fontane anregt. So mag manch Besucher den Gedanken reizvoll finden, dass das nahe gelegene Schloss Nennhausen, Wohnsitz der Karoline von Briest, die Vorlage für das Hohen Kremmen seiner "Effi Briest" gewesen sein könnte.

Die Wege zu diesen havelländischen Orten zu zeigen, wird eine Aufgabe der "Schloss- Ribbeck -GmbH" sein.